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Chance statt Krise: Mit Freelancern die Chancen der Krise nutzen

· 8 Minuten Lesezeit

Wie sagte schon einst Winston Churchill? “Never let a good crisis go to waste.”

Für viele Freelancer war die Pandemie die Sternstunde ihrer beruflichen Karriere, während Unternehmen von heute auf morgen ihren Betrieb sowie sämtliche Prozesse umkrempeln mussten.

Doch wie können auch Unternehmen die derzeitige Krise nutzen und, viel mehr noch, auf Herausforderungen in der Zukunft mit einer gewissen Planungssicherheit antworten? Die kurze Antwort: Freelancer. Welche Möglichkeiten sich dadurch eröffnen, erfahrt ihr in diesem Artikel.

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Dies ist der erste Teil unserer Serie „Mit Freelancern die Chancen der Krise nutzen“. Dieser erste Artikel soll einen kompakten Überblick der Möglichkeiten geben, wie Freelancer vorteilhaft eingesetzt werden können. In den nachfolgenden Artikeln gehen wir ins Detail, welche Chancen sich durch den Einsatz von Freiberuflern und Remote Work für Unternehmen ergeben. Freut euch auf spannende Themen wie Employee Wellbeing, Diversifizierung (DEIB) und mehr in den folgenden Teilen dieser Serie.

Zero to One

“Alle gescheiterten Unternehmen sind gleich: Sie haben es nicht geschafft, sich dem Wettbewerb zu entziehen.” – Peter Thiel

Das obige Zitat stammt von Peter Thiel aus seinem Buch: “Zero to One: Notes on Startups, or How to Build the Future”. Und nicht nur wir geben ihm recht – angesichts der unsicheren Welt von heute (Stichwort: VUCA) ist es umso wichtiger, alle verfügbaren Ressourcen zu nutzen, um der Konkurrenz voraus zu sein und in Krisenzeiten erfolgreich zu sein.

Die Zusammenarbeit mit Freelancern kann in schwierigen Zeiten ein bedeutender erster strategischer Schritt sein. Denn der Einsatz von Freiberuflern bedeutet, neue Möglichkeiten zu erschließen und mehr Innovation zu ermöglichen. Indem sie die Fähigkeiten, das Wissen und die Ideen von Freiberuflern nutzen, können Unternehmen ein ganz neues Potenzial erschließen, das ihnen helfen kann, ein erfolgreiches "Zero-to-One"-Projekt oder ein MVP aufzubauen.

Wenn also Unternehmen ein MVP mit Freelancern aufbauen, sparen sie erstmal Geld und können trotzdem schnell und hocheffizient ein Produkt auf den Markt bringen. Darüber hinaus ermöglicht die Zusammenarbeit mit Freelancern es den Unternehmen, ihre Ideen und Produkte mit einer geringeren Investition zu testen. Wenn das Produkt scheitert, verliert das Unternehmen nicht so viel Geld, wie es bei einem fest angestellten Team der Fall gewesen wäre. Und wenn das Produkt erfolgreich ist, kann die Firma weitere Freiberufler einstellen, um das Produkt zeitnah zu skalieren.

Wettbewerbsfähigkeit und Flexibilität

Der Einsatz von Freelancer verschafft Unternehmen außerdem mehr Wettbewerbsfähigkeit und Flexibilität. Denn diese verfügen oft über mehr Wissen in bestimmten Bereichen durch Spezialisierung als ein fest angestelltes Team und können ihre Expertise schnell in das Produkt einbringen. So kommen Unternehmen schneller voran, anstatt Zeit zu verlieren, die richtigen Mitarbeiter aufzustellen, die dann auch vielleicht nicht verfügbar sind, wenn sie gebraucht werden.

Kompetenzlücken schließen

Außerdem können Freiberufler dazu beitragen, Kompetenzlücken in der bestehenden Belegschaft eines Unternehmens zu schließen und Entwicklungszeiten zu beschleunigen. Freelancer bringen ein breites Spektrum an Fähigkeiten mit und können in jeder Phase eines Projekts eingesetzt werden, wodurch sie sich gut für MVP-Initiativen eignen, die viel Flexibilität und Schnelligkeit erfordern. Denn Freelancer sind es vor allem gewohnt, in ständig wechselnden Projektumgebungen, neuen Teamkonstellationen und an neuen Produkten zu arbeiten und sind deswegen besonders geeignet für solche als auch andere zeitgemäße Herausforderungen von Unternehmen.

Insights und Expertise

Freiberufler liefern wertvolle Erkenntnisse über die Machbarkeit eines Projekts und helfen dabei, mögliche Risiken zu erkennen. Darüber hinaus können sie während des Entwicklungsprozesses Unterstützung leisten und Feedback zum fertigen Produkt geben. Oftmals liefern sie zudem Vorschläge, wie das Projekt vermarktet und beworben werden kann, um seinen Erfolg zu sichern. Und nicht zuletzt können Freelancer eine großartige Inspirationsquelle für das Team sein, indem sie Ideen für innovative Funktionen oder neue Ansätze liefern, mit denen sich das Projekt von der Konkurrenz abheben könnte.

Mythos Kostenfalle

Oftmals existiert der Glaube, dass Freiberufler teurer sind als Angestellte. Doch unter dem Strich sind diese in aller Regel kostengünstiger als fest angestellte Mitarbeiter, was Unternehmen zusätzlich verhilft, Geld zu sparen und wettbewerbsfähig zu bleiben. Die eigene Belegschaft weiterzubilden kostet nicht nur Geld, sondern auch wertvolle Zeit. Freelancer können mit ihrem Fachwissen direkt starten und sind durch ihre Spezialisierung äußerst effizient. Und da sie sich mit jedem Projekt behaupten müssen, sind sie auch höchst motiviert – in Zeiten der “Great Resignation” ein rares Gut.

Insgesamt ist die Zusammenarbeit mit Freelancern beim Aufbau eines MVP eine hervorragende Strategie für Unternehmen, und zwar nicht nur in Krisenzeiten. Es ermöglicht ihnen, ihre Ideen schnell und kostengünstig zu testen und gleichzeitig flexibel und wettbewerbsfähig auf dem Markt zu bleiben. Indem sie die Chancen nutzen, die Freiberufler bieten, können sich Unternehmen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten über Wasser halten und sogar wachsen. Und durch den wirksamen Einsatz der Fähigkeiten und Wissens von Freiberuflern können Organisationen darüber hinaus in Krisenzeiten ungeahnte Möglichkeiten erschließen und langfristig erfolgreicher sein. Schauen wir uns nun weitere Möglichkeiten an.

Aufbau weiterer Standbeine

Unternehmen krisensicher machen heisst neue Standbeine aufzubauen. Oftmals ist eine Krise der richtige Zeitpunkt, ein Projekt zu starten, das man schon lange geplant hatte – aber wegen des laufenden Tagesgeschäfts bisher keine Zeit oder Kapazitäten hatte anzugehen. Da es auch in Zukunft Krisen geben wird, sollte ein Unternehmen langfristig denken. Sich also die Frage stellen: “Wie kann ich mein Unternehmen jetzt darauf vorbereiten?''

Auch hier eignet sich der Einsatz von Freelancern, und zwar in Form der Marktdiversifizierung. Indem sie Freiberufler aus verschiedenen Bereichen und mit unterschiedlichem Hintergrund anheuern, können Firmen neue Einkommensquellen erschließen – und zwar geschieht das durch einen Vorstoß in unerschlossene Märkte. Auf diese Weise können Organisationen Möglichkeiten in Bereichen erkunden, die sie bisher vielleicht nicht in Betracht gezogen haben. Aber vor allem auch in Bereichen, die für die Entwicklung und Skalierung des Unternehmens strategisch sinnvoll sind.

Neben einer zusätzlichen Einnahmequelle sind Freelancer auch für Notfälle unschätzbar. Freiberufler können Lücken in der Belegschaft füllen oder in Stoßzeiten einen Überschuss an Arbeit übernehmen.

Entwicklung neuer Geschäftsfelder und -modelle

Neue Standbeine sind großartig, doch wir können sogar noch eine Nummer größer denken: Eine Krise regt auch Kunden, Verbraucher und Unternehmen an, neu zu denken und sie öffnen sich für neuartige Ideen, Services und Produkte. Oft entwickeln sich auch während dieser Zeit ganz neue Geschäftsfelder – wie z.B. im Zuge von Remote Work Unternehmen entstanden sind wie Remote.com, Deel und noch andere Anbieter. Um dieses begrenzte Zeitfenster und Potential zu nutzen, müssen Unternehmen bereits während der Krise mutig sein, auch wenn das Kerngeschäft gerade nicht läuft … oder genau deswegen! Denn hier kann sich mehr als ein zweites Standbein ergeben – und durch den Einsatz von Freelancern wird auch hier abermals das Risiko minimiert, zügig ein MVP zu schaffen, welches im Zweifelsfall direkt begraben werden kann. Ganz ohne hohe Investitionskosten oder langfristige finanzielle Verpflichtungen.

Die besten Leute für den besten Preis

Während einer Krise weitet sich auch der Pool an Freelancern, d.h. man hat die Chance, mit den richtig guten Leuten zu arbeiten, die sonst immer ausgebucht sind. Hier eröffnet sich die Chance, diese Experten sofortig für ein Projekt ins Unternehmen zu holen – und um dann auch zukünftig und dauerhaft mit ihnen arbeiten zu können.

Auch die Preise in Form von Stundensätzen fallen in der Regel. So sind Top-Experten aus Bereichen wie Data Science, Cloud Engineering, etc., die normalerweise 150 €/Stunde oder mehr kosten, jetzt vielleicht deutlich günstiger verfügbar. Dadurch können sich auch Unternehmen mit einem etwas geringeren Budget die Top-Leute ins Boot holen, sofern sie mutig und entschlossen agieren. Der Preis relativiert sich wie bereits erwähnt meistens, denn Freelancer sind, was die Beschäftigungsdauer angeht, flexibler als festangestellte Mitarbeiter, schneller produktiv durch spezialisiertes und “spitzes” Fachwissen und vor allem ganz anders motiviert.

Weltweites Talent, weltweite Expansion

Da Freiberufler heutzutage fast ausschließlich remote arbeiten, eröffnet sich ein globaler Talente-Pool. Durch die Einstellung von diesen Talenten aus der ganzen Welt können Organisationen auf ein breiteres Spektrum an Fähigkeiten und Fachwissen sowie auf eine größere Vielfalt an Perspektiven zugreifen. Und eine höhere Perspektivenvielfalt ist der ausschlaggebende Faktor, wenn es um Innovation geht, die wiederum nicht nur in Krisen wichtig ist.

Außerdem kann die Zusammenarbeit mit Freelancern den Zugang zu neuen Märkten eröffnen, da sie möglicherweise Einblicke in lokale Praktiken und Verhalten geben können, die ein Unternehmen sonst erst viel später erschließen würde. Oder es sich teurer erkaufen müsste. Das ist besonders nützlich, wenn man ins Ausland expandiert oder in einen völlig neuen Wirtschaftszweig oder Kultur einsteigt.

Employee Experience

Es ist wichtig zu beachten, dass Freelancer zwar unschätzbare Hilfe leisten können, aber immer mit Respekt behandelt werden sollten. Dazu gehört, ihre Ideen anzugehören und wertzuschätzen, genauso wie ihre Fragen zu beantworten. Unternehmen, die sich die Zeit nehmen, eine partnerschaftliche Beziehung zu Freiberuflern aufzubauen, haben am Ende oft ein besseres Produkt und zufriedenere Kunden als auch Angestellte. Indem sie Freelancer als integralen Bestandteil des Teams behandeln, können Unternehmen sicherstellen, dass sie ihre Ziele schneller und erfolgreicher erreichen. Und das würde auch die Employee Experience auf beiden Seiten erhöhen, was für eine erfolgreiche Unternehmenskultur unerlässlich ist.

Fazit

Indem Organisationen die Möglichkeiten nutzen, die Freelancer bieten, können Unternehmen auch in schwierigen Zeiten wettbewerbsfähig bleiben. Freiberufler bringen die dringend benötigten Fähigkeiten, Kenntnisse, Einsichten und Ideen ein, die Firmen helfen, ihre Ziele schneller und erfolgreicher zu erreichen. Wenn Unternehmen sich die Zeit nehmen, eine kooperative Beziehung zu Freiberuflern aufzubauen, können sie auch in Krisenzeiten erfolgreich sein. Mit der richtigen Herangehensweise können Organisationen dadurch ungeahnte Möglichkeiten erschließen und die Dinge, die sie sich wünschen, auf die schnellste, professionellste und auch zufriedenstellendste Art und Weise aufbauen.